09. November 2020

Philip Ellis triumphiert beim Finale!

Raffaele Marciello und Philip Ellis gewinnen im Mercedes-AMG GT3 das letzte Rennen des ADAC GT Masters 2020 in Oschersleben.

Das Team HTP WINWARD Motorsport hat das ADAC GT Masters 2020 mit einer herausragenden Vorstellung beendet. Nach Rang 3 am Vortag fuhren Raffaele Marciello (25, Zürich/CH) und Philip Ellis (28, Zug/CH) im Mercedes-AMG GT3 des Knaus Team HTP WINWARD beim letzten Kräftemessen des Jahres in der Motorsport Arena Oschersleben von der Pole Position aus zum ungefährdeten ersten Saisonsieg für das deutsch-amerikanische Team.

Den Grundstein zum Erfolg hatte Marciello am frühen Morgen mit der ersten Pole Position des Jahres gelegt. Nach dem Start, der wegen einer Kollision zwischen mehreren Fahrzeugen und dem folgenden Abbruch wiederholt und hinter dem Safety Car durchgeführt werden musste, widerstand der in der Schweiz geborene und lebende Italiener dem in der Anfangsphase starken Druck des nachfolgenden Audi souverän und übergab den weiß-blauen Mercedes mit der Startnummer 48 kurz vor Schließen des zehnminütigen Boxenstoppfensters an Kollege Ellis. Der in der Schweiz-lebende Deutsch-Brite ließ bis zur Zielflagge nichts mehr anbrennen und baute den Vorsprung sukzessive bis auf mehr als 17 Sekunden aus.

„Ich wusste, dass der Audi hinter mir auf neuen Reifen gestartet war, während unsere gebraucht waren. Daher habe ich mir auch nicht allzuviele Sorgen gemacht, als er in den ersten Runden attackiert hat, zumal Überholen hier in Oschersleben ja fast unmöglich ist. Also ging es nur darum, keinen Fehler zu machen, und als der Vorteil seiner neuen Reifen dann weg war, konnte ich die Führung bis zum Stopp recht problemlos halten und den Rest Philip überlassen“, schilderte Marciello.

Der erfüllte die Aufgabe mit Bravour. Ellis: „In den ersten beiden Runden habe ich richtig gepuscht, um zu sehen, welche Pace der Audi gehen kann. Nachdem ich mich sofort lösen konnte und rasch einen guten Rhythmus gefunden hatte, habe ich diesen einfach beibehalten. Letztlich hätte ich es mir auch leisten können, etwas langsamer zu fahren, aber dabei besteht immer die Gefahr, dass die Konzentration nachlässt und sich Fehler einschleichen. Von daher war es heute für mich gar nicht so schwer. Das Auto war klasse, und es war schön, dass wir gegenüber gestern sogar nochmal einen draufsetzen konnten. Wir haben bewiesen, was wir leisten können, wenn wir mal ein reibungsloses Wochenende haben. Riesenkompliment an das ganze Team, das in einer zeitweise schwierigen Saison niemals den Kopf in den Sand gesteckt hat.“

Auch Marciello freute sich über die Bestätigung des Aufwärtstrends: „Endlich hatten wir mal ein Wochenende ohne besondere Beeinträchtigungen durch Strafen, Wetter oder Kollisionen. Wir haben auch ein paar Dinge am Auto gefunden, was sich hier bezahlt gemacht hat. Es war ein tolles Wochenende für die ganze Mannschaft und eine große Motivation für die nächste Saison!“

„Dieser Sieg ist wie Balsam auf die Seele“, gestand Teamchef Christian Hohenadel. „In der ersten Saisonhälfte taten wir uns vor allem im Qualifying etwas schwer, das Potenzial unseres Pakets umzusetzen. Etwa ab Sachsenring haben wir stetig Fortschritte gemacht, allerdings fehlte hie und da noch das Quäntchen Glück. Mit drei Podestplätzen in den letzten vier Rennen haben wir uns dann wieder stark zurückgemeldet und gezeigt, wozu wir imstande sind, wenn wir unsere Leistung auf den Punkt bringen. Dafür gilt der gesamten Mannschaft mein Respekt und Dank!“

Samstag erneut auf dem Treppchen

Starker dritter Rang für Ellis/Marciello im Samstagsrennen des ADAC GT Masters in Oschersleben.

Nur eine Woche nach dem zweiten Platz auf dem Lausitzring hat das Team HTP WINWARD Motorsport die starke Form auch beim Finalwochenende des ADAC GT Masters 2020 in der Motorsport Arena Oschersleben unter Beweis gestellt. Philip Ellis (28, Zug/CH) und Raffaele Marciello (25, Zürich/CH) fuhren im in Knaus-Farben rennenden Mercedes-AMG GT3 auf die dritte Position des wegen einer Ölspur für rund 20 Minuten unterbrochenen Samstagsrennens.

Den Grundstein für den Erfolg hatte Ellis zunächst mit dem fünften Startplatz gelegt. Der entscheidende Faktor für den Sprung aufs Treppchen waren dann einerseits ein guter Start, mit dem der in der Schweiz lebende Deutsch-Brite direkt auf Platz 4 vorstieß, und andererseits zwei superschnelle Runden unmittelbar vor dem Fahrerwechsel. Diese und ein perfekter Boxenstopp, der nur um 0,1 Sekunden über der Mindestzeit von 70 Sekunden zwischen Boxeneinfahrt und -ausfahrt lag, ermöglichten es Partner Marciello, knapp vor dem zuvor auf Rang 3 liegenden Audi wieder auf die 3,6 Kilometer lange Piste zu fahren. Bis ins Ziel ließ sich der in der Schweiz geborene und lebende Italiener die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und fuhr den Podestplatz souverän nach Hause.

„Wir wussten, dass wir nur dann eine Chance haben, am Audi vorbeizukommen, wenn wir eine andere Strategie fahren als er. Also habe ich mir nach dem guten Start meine Reifen genau dafür eingeteilt. Und als er an die Box fuhr, bekam ich direkt die Ansage per Funk: Quali-Runden jetzt!“, grinste Ellis, der auch die zweitschnellste Rennrunde des 30 GT3-Boliden umfassenden Feldes drehte. „Eigentlich wollten wir sogar noch ein, zwei Runden länger draußen bleiben, aber als ein anderer Audi vor mir aus der Box kam, haben wir beschlossen, direkt reinzukommen, um hinter ihm keine Zeit zu verlieren. Das hat zum Glück geklappt. Natürlich freuen wir uns sehr über den Podestplatz. Er ist Beweis für den Aufwärtstrend des gesamten Teams. Nachdem wir uns zu Saisonbeginn vor allem im Qualifying schwer getan hatten, liefen die vergangenen drei Rennwochenenden deutlich besser.“

Fotos: Gruppe C Photography

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